Das europäische Projekt zur Förderung von Demokratie am Arbeitsplatz nimmt Fahrt auf. Während die österreichischen Partner:innen derzeit an der Entwicklung der Fragebögen arbeiten, die demnächst in allen Projektländern zum Einsatz kommen sollen, laufen parallel die Vorbereitungen für erste Branchentreffen. Diese werden von den internationalen Partnerorganisationen gemeinsam mit uns als Lead Partner organisiert. Ziel ist es, Akteur:innen aus verschiedenen Ländern miteinander zu vernetzen und den Austausch über gelungene wie auch herausfordernde Praxisbeispiele zu fördern.

Damit das Projekt ein möglichst umfassendes Bild der Situation in europäischen Betrieben zeichnen kann, ist eines zentral: eine breite Beteiligung an der Befragung. Je mehr Rückmeldungen wir erhalten, desto fundierter lassen sich Entwicklungen analysieren und konkrete Handlungsansätze ableiten.

Im Zentrum steht die Frage, wie mehr Mitbestimmung am Arbeitsplatz möglich wird. Viele Beschäftigte wünschen sich, stärker in Entscheidungen eingebunden zu sein, die ihren Arbeitsalltag betreffen – sei es bei der Arbeitsorganisation, den Arbeitsbedingungen oder bei strategischen Fragen zur Zukunft des Unternehmens. Diese Mitsprache ist ein wesentlicher Bestandteil dessen, was unter „Arbeitsplatzdemokratie“ verstanden wird.

Gerade angesichts tiefgreifender Veränderungen – durch Digitalisierung, ökologische Transformation und neue Geschäftsmodelle – gewinnt dieses Thema an Relevanz. Wie Unternehmen mit Wandel umgehen, hängt entscheidend davon ab, ob und wie sie ihre Beschäftigten einbinden. Umso wichtiger ist es, die Voraussetzungen für echte Beteiligung genauer zu erforschen.

 

Mitreden erwünscht – aber wer hört zu?

Wir wollen herausfinden, wie stark das Bedürfnis nach Mitbestimmung in den verschiedenen Ländern ausgeprägt ist – und was sich Beschäftigte konkret wünschen. Damit entsteht ein neuer Blick auf die Situation in den Betrieben, der in bisherigen Studien oft zu kurz gekommen ist.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Frage, wie gut Arbeitnehmervertretungen – etwa Betriebsrät:innen – darauf vorbereitet sind, diese Wünsche aufzugreifen und in konkrete Maßnahmen zu übersetzen. Diese Fähigkeit nennen wir „Partizipationskompetenz“.

Unser Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie sich diese Kompetenz gezielt stärken lässt – auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und mit praktischen Empfehlungen für die betriebliche Praxis.

Am Ende soll das Projekt dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte ihre Interessen gemeinsam vertreten – sei es durch die Gründung eines Betriebsrats oder durch eine stärkere Stimme bei Kollektivvertragsverhandlungen.