Das Wichtigste in Kürze:

  • Zwei Gewerkschafter aus Belarus nach jahrelanger Haft frei
  • Über 20 weitere sitzen noch im Gefängnis, Gewerkschaften sind dort verboten
  • ÖGB kämpft international für ihre Freilassung und für freie Gewerkschaften
  • Ohne Gewerkschaften sind Arbeitnehmer:innen und Demokratie in Gefahr

Gute Nachrichten aus Belarus: Zwei bekannte Gewerkschafter, Aliaksandr Yarashuk und Hennadz Fiadynitch, sind nach jahrelanger Haft endlich wieder frei. Sie wurden vom autoritären Regime verhaftet, nur weil sie sich für die Rechte von Arbeitnehmer:innen eingesetzt haben. Die Europäische Gewerkschaftsbewegung feiert ihre Freilassung – und fordert, dass auch die mehr als 20 noch inhaftierten Kolleg:innen freikommen.

Aliaksandr Yarashuk, Siarhei Antusevich, Maksim Pazniakou, Hennadz Fiadynich

Die freigelassenen weissrussischen Gewerkschafter: Aliaksandr Yarashuk, Siarhei Antusevich, Maksim Pazniakou, Hennadz Fiadynich © Siarhei Antusevich

Einsatz hat sich gelohnt

Der ÖGB hat sich gemeinsam mit vielen internationalen Partner:innen unermüdlich für die Freilassung eingesetzt. Immer wieder haben wir auf das Schicksal der Kolleg:innen aufmerksam gemacht. „Die Freilassung von Aliaksandr und Hennadz ist ein wichtiges Zeichen – für die Menschenrechte und für die zentrale Rolle, die Gewerkschaften in einer Demokratie spielen“, sagt Isabelle Ourny, Internationale Sekretärin im ÖGB.

Kampf für Demokratie geht weiter

Doch die Arbeit ist noch nicht vorbei: In Belarus sind unabhängige Gewerkschaften weiterhin verboten, viele Aktivist:innen sitzen im Gefängnis. Die Europäische Gewerkschaftsbewegung fordert von der EU, endlich Druck zu machen und die sofortige Freilassung aller Inhaftierten zu erreichen.

„Gewerkschaften waren und sind entscheidende Akteure, wenn es darum geht, Demokratie zu verteidigen und die Regierungen zur Verantwortung zu ziehen“, betont Wolfgang Katzian, Präsident von ÖGB und EGB. „Wenn unabhängige Gewerkschaften angegriffen werden, sind nicht nur die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Leidtragenden - ganze Gesellschaften werden geschwächt. Dagegen wehren wir uns!“, so der Gewerkschafts-Präsident.